Flüchtlingskrise ist „kleines Konjunkturprogramm“

Für den Chef des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, wirkt der starke Zuzug von Flüchtlingen wie ein „kleines Konjunkturprogramm“. „Der Staat pumpt jetzt viele Milliarden für die Versorgung der Flüchtlinge in die Wirtschaft“, so Hüther in der Rheinischen Post. „Diese Ausgaben versickern nicht im Ausland, sondern schaffen im Inland neues Geschäft und neue Arbeitsplätze“, erläutert Hüther. 

 

 Auch die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute stellen in ihrem Herbstgutachten zur Entwicklung der Konjunktur fest, dass die Ausgaben der Zuwanderer den privaten Konsum steigern und sich damit positiv auf die gesamte Wirtschaft auswirken. DekaBank-Chefvolkswirt Ulrich Kater geht in der Rheinischen Post von mehr Wachstum in den Jahren 2015 und 2016 aus.

Die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, wünscht sich in der Flüchtlingsdebatte eine stärkere Fokussierung auf die Chancen der Migration: „Durch das zusätzliche Geld werden auch die Regelsysteme gestärkt, ob nun im Bereich der Bildung oder bei der Unterstützung von Bauvorhaben. Langfristig profitieren alle Bürgerinnen und Bürger von den Investitionen in die Infrastruktur unseres Landes.“ Doris Schröder-Köpf sieht zudem eine Stärkung der Wirtschaft durch die Einbeziehung der Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt. „Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels können alle profitieren, wenn es uns gelingt, die Menschen, die zu uns kommen, möglichst schnell in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, so die Landesbeauftragte.

Im September hatte der schwarz-rote Koalitionsausschuss entschieden, die Mittel für die Flüchtlingshilfe im Bundeshaushalt 2016 um drei Milliarden Euro zu erhöhen. Länder und Kommunen sollen weitere drei Milliarden erhalten.

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