Podiumsdiskussion zu 10 Jahren psychosoziale Versorgung von Geflüchteten in Hannover: Was liegt vor, was hinter uns?“

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Psychosozialen Zentrums Hannover informierte sich der Landesbeauftragte über die wertvolle Arbeit des Zentrums in Trägerschaft des Netzwerks für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachsen, NTFN e.V.

Unter der Moderation von NTFN-Geschäftsführerin Karin Loos diskutierte Deniz Kurku mit Dr. med. Gisela Penteker, Gründungsmitglied des NTFN e.V., und Kai Weber, Geschäftsführer des Flüchtlingsrats, über Erreichtes sowie weiterhin bestehende Hürden in der psychischen Versorgung Geflüchteter.

Seit Gründung des ersten NTFN-Standorts in Hannover konnten durch Landesmittel weitere Psychosoziale Zentren aufgebaut und so ein flächendeckender Zugang ermöglicht werden. Damit entstand in Niedersachsen eine bundesweit einzigartige dezentrale und dennoch vernetzte Struktur an niedrigschwelligen Anlaufstellen. Dank ihres ganzheitlichen Behandlungskonzepts, das u.a. psychotherapeutische, sozial-arbeiterische sowie aufenthaltsrechtliche Angebote miteinschließt, können die Zentren auf die besonders herausfordernde Lebenswelt von Menschen mit Flucht- und Foltererfahrung eingehen.

Gleichzeitig stellen die Bürokratisierung durch das Asylbewerberleistungsgesetz und Sprachbarrieren insbesondere für psychisch erkrankte Geflüchtete immer noch große Hürden beim Zugang zum regulären Gesundheitssystem dar. Dabei wäre gemäß dem NTFN die vermehrte Einbeziehung der Regelversorgung angesichts des hohen Bedarfs an psychischer Versorgung nötig.

Deniz Kurku dankte dem gesamten Team des NTFN für sein großes Engagement und die unerlässliche Arbeit. Dabei unterstrich er auch, wie entscheidend die Gesamtsituation im Aufnahmeland die psychische Gesundheit der Menschen beeinflusst: „Ein schneller Zugang zu Unterkunft, Verpflegung, medizinischer Versorgung, Integrations- und Bildungsmaßnahmen sowie Arbeit erleichtert das Ankommen und Einleben in Deutschland enorm. Als demokratische Gesellschaft müssen wir geschlossen gegen jegliche Anfeindungen und Diskriminierungen von Schutzsuchenden stehen.

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