Im Rahmen einer Vernissage und eines Podiumsgesprächs eröffnete die Wanderausstellung „Fluchtgeschichten – Menschliche Schicksale 1945 bis 2024“ im Haus der Religionen Hannover. Entwickelt vom Haus der Religionen und dem Evangelischen Flüchtlingsnetzwerk Hannover-Garbsen-Seelze in Kooperation mit dem Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover erzählt sie die Biographien von acht Menschen. Sie alle sind aus verschiedenen Herkunftsländern mit unterschiedlichen religiösen Traditionen seit 1945 nach Niedersachsen geflohen.
Einleitend gab der erste Vorsitzende des Hauses der Religionen, Prof. Dr. Wolfgang Reinbold, einen Überblick zu Fluchtbewegungen nach Deutschland seit 1945. Im anschließenden Austausch mit Deniz Kurku betonte dieser, wie wichtig es sei, entgegen populistischer und polarisierender Debatten als Gesamtgesellschaft konstruktiv und gemeinsam das Zusammenleben in Vielfalt zu gestalten. Dabei müssten Herausforderungen offen angesprochen werden können, aber vor allem auch ein positiver, wertschätzender Blick auf Menschen, die zu uns kommen, mehr Raum erhalten.
Im Vordergrund standen aber Berichte der Zeitzeuginnen Tetiana, die mit ihren Kindern vor dem Krieg Russlands in der Ukraine nach Hannover floh, und Nahid Salimi, die aufgrund der Verfolgung der Bahá’í Religion im Iran ihr Heimatland verlassen musste. Der Landesbeauftragte dankte den beiden Frauen und allen Gesichtern der Ausstellung für ihre Stärke, die Gesellschaft an ihren Geschichten teilhaben zu lassen. Sie alle leisten damit einen wichtigen Beitrag dafür, die vielfältigen Stimmen der Geschichte und Gegenwart Deutschlands als Einwanderungsland sichtbar zu machen.
Die Ausstellung ist bis 23. Mai dienstags und donnerstags zwischen 16:00 und 19:00 Uhr im Haus der Religionen kostenfrei zu sehen. Anschließend kann sie für eine pauschale Verleihgebühr von 150 EUR gemietet werden.
Ausleihe und Kontakt: Haus kirchlicher Dienste – Arbeitsstelle „Interreligiöser Dialog“ – Mail: migration.hkd@evlka.de, Tel.: 0511 1241-512.