Die landesweite Konferenz der Arbeitsgemeinschaft Migrantinnen, Migranten und Flüchtlinge in Niedersachsen (amfn e.V.) thematisierte mit einem vielfältigen Programm die Frage „Neue Nationsbildung statt Minderheitengesellschaft oder „Remigration“?“.
Neben Grußworten von Deniz Kurku und Minister Dr. Andreas Philippi sowie Fachvorträgen von Prof. Dr. Friedrich Heckmann und Prof. Dr. Andreas Wüst diskutierten in einer abschließenden Fishbowl-Diskussion Leyla Ercan, Adrienne Woltersdorf, Leiterin Pariser Büro der Friedrich-Ebert-Stiftung und Dr. Anwar Hadeed, Geschäftsführer amfn e.V. Gerahmt wurde der Tag durch einleitende Worte von amfn-Präsidiumsmitglied Anuschka Abutalebi und die Moderation von Türkân Deniz-Roggenbuck, ebenfalls Mitglied des amfn-Präsidiums.
In einem digitalen Grußwort unterstrich Deniz Kurku seine große Sorge über die derzeitige Diskursverschiebung in Politik und Gesellschaft. Die Solidarität der sogenannten Mehrheitsgesellschaft mit den von Rassismus Betroffenen und ein Bekenntnis zur pluralen Einwanderungsgesellschaft sei jetzt entscheidend. Es gelte, eine klare Positionierung gegen Rechts und gegen die Übernahme rechter Narrative einzunehmen. In der Praxis brauche es dafür ein Mehr an Anti-Rassismusarbeit und Demokratieförderung sowie an gleichberechtigter Teilhabe und Stärkung, insbesondere junger Menschen.
Die Fishbowl-Diskussion diskutierte die Normalisierung rechtsextremer Positionen in Frankreich als warnendes Beispiel. Vor dem Hintergrund einer aktuell ähnlichen Entwicklung in Deutschland gelte es, migrantische Menschen noch stärker zu ermächtigen und zu politisieren. Neben starken Strukturen der migrantischen Interessensvertretung hätten kreative und kulturelle Projekte das Potenzial, gerade junge Menschen politisch sprech- und handlungsfähiger zu machen. Forderungen nach gleichberechtigter Teilhabe könnten endlich mehr Durchschlagskraft gewinnen.
Der Landesbeauftragte dankt dem Team von amfn e.V. und allen Beteiligten für die wichtigen Impulse, die sie mit der Konferenz setzen!
Hier geht es zur Dokumentation der Konferenz.