Deniz Kurku ehrt Preisträgerinnen und Preisträger des (Spät)Aussiedlerpreises „Fokus: Teilhabe“ aus Helmstedt, Braunschweig, Osnabrück und Peine

Der Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Deniz Kurku, hat am vergangenen Dienstag, den 5. November 2024, gemeinsam mit der Jury erstmals den (Spät)Aussiedlerpreis „Fokus: Teilhabe“ verliehen. 

In der Kategorie „Miteinander-Füreinander“ wurden der Verein POLDEH e.V. (Deutsch-Polnischer Hilfsverein e.V.) aus Braunschweig und der Kulturverein „Aktion“ e.V. aus Helmstedt geehrt. In der Kategorie Lebensrealitäten freuten sich die Tanz- und Chorgruppe „Wolgawelle“ aus Osnabrück und die Kindertanzgruppe „Matroschka“ aus Peine über die Auszeichnung. Der Preis ist mit insgesamt 8.000 Euro (jeweils 2.000 Euro) dotiert. 

Die feierliche Preisverleihung fand im Rahmen eines Festaktes mit mehr als einhundert geladenen Gästen im Werkhof in Hannover statt. Moderiert wurde die Veranstaltung von der Autorin und Podcasterin Ira Peter. In seiner Begrüßung betonte Deniz Kurku, dass das Engagement von Aussiedlern und Spätaussiedlern in Niedersachsen oft geräuschlos und unsichtbar sei. Das mache es allerdings nicht weniger bedeutsam und wertvoll für die Gesellschaft. Mit dem Preis „Fokus: Teilhabe“ wolle man diese Teilhabe wertschätzen und sichtbar machen. 

Auch für die Niedersächsische Innenministerin, Daniela Behrens, sei der „Mut und die Entschlossenheit der Menschen“ bemerkenswert und verdiene – gerade in der heutigen Zeit – besondere Anerkennung. 

Welche Rolle spielen Sprache, Kultur und Geschichte für die Identität als Aussiedler und Spätaussiedler heute? Und welchen Herausforderungen sehen diese sich im Jahr 2024 ausgesetzt? Darüber diskutierten neben Moderatorin Ira Peter und dem Landesbeauftragten auch der Historiker Dr. Hans-Christian Petersen und die ehrenamtlich vielfältig engagierte Olga Werstat aus Helmstedt. Dadurch, dass die Schul- und Berufsabschlüssen vieler Spätaussiedler nicht anerkannt worden sind, ist viel von deren Potenzial für die Gesellschaft verlorengegangen, berichtete Frau Werstat aus eigener persönlicher Erfahrung. Dr. Petersen vom BKGE lieferte vielschichtige Begründungen für diese „schmerzhaften Erfahrungen“, die vor allem Spätaussiedlerinnen machen mussten. Dabei sei das Ankommen der Menschen insgesamt und langfristig gesehen als „erfolgreiche Geschichte“ zu verstehen. Dass diese Geschichte noch stärker ins öffentliche Bewusstsein geraten sollte, darüber waren sich alle Diskussionsteilnehmenden einig. 

Im zweiten Teil der Veranstaltung folgte die feierliche Preisverleihung. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden mit ihren Projekten in eindrucksvollen Kurzfilmen vorgestellt. Nach den Laudationen der Jurymitglieder, zu denen neben Deniz Kurku auch Lilli Bischoff (Landesverband der LmDR Niedersachsen) und Dr. Anna Haut (Museum Friedland) zählten, wurde den Gewinnerinnen und Gewinnern unter großem Beifall die Preise überreicht. Für den musikalischen Ausklang der Veranstaltung gehörten den Preisträgerinnen und Preisträger der beiden Tanzgruppen und des Chors die Bühne. 

Weitere Details zur Jury sowie den Preisträgerinnen und Preisträgern können Sie der Pressemitteilung vom 03.09.2024 entnehmen.

Die Preisträger:innen in Kurzfilmen
Podiumstalk (volle Länge)
Galerie

Fotos: Henning Scheffen, www.scheffen.de 

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