„Gemeinsam Sprache fördern schon vor der Schule – Brücken bauen für Kinder mit Migrationsgeschichte“ – zu diesem Thema am (heutigen) Montag hatten die Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf, und Kultusministerin Frauke Heiligenstadt eingeladen. Ziel der Tagung war es, mit Expertinnen und Experten über Herausforderungen und Potenziale elementarpädagogischer Sprachförderung sowie über Möglichkeiten der Vernetzung und der familienorientierten Arbeit zu sprechen.
Die hohe Anzahl an Menschen, die nach Niedersachsen kommen, stellt das Land und die Kommunen vor große Herausforderungen. Schröder-Köpf geht davon aus, dass aufgrund der weltweiten Krisenherde auch die Zahl der Flüchtlingskinder in Niedersachsen weiterhin ansteigen werde. „Wir müssen eng zusammenarbeiten und die Ressourcen bündeln“ sagte die Landesbeauftragte. Dabei gehe es auch darum, Eltern und externe Bildungsakteure einzubeziehen. Sie sieht in der Förderung der Sprachentwicklung von Anfang an einen wesentlichen Schritt zu mehr Chancengerechtigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe. Schröder-Köpf: „Die Flucht gehört für viele Kinder zu ihrer Lebensgeschichte. Aber letztlich bringen alle Kinder unterschiedliche Erfahrungen und Potenziale mit. Kinder sind nun mal verschieden“.
Etwa 90 Tagungsgäste aus ganz Niedersachsen sprachen mit den Expertinnen und Experten aus Landesregierung, Wissenschaft und Praxis über bestehende Projekte und Programme tauschten sich über Wege der Zusammenarbeit aus.
Kultusministerin Frauke Heiligenstadt betonte, die Situation sei auch für die Institutionen der frühkindlichen Bildung eine große Herausforderung. Allerdings könne das Land auf vielfältige Erfahrungen zurückgreifen, da seit Jahren mehrsprachig aufwachsende Kinder mit Migrationsgeschichte gefördert würden. „Bei Sprachbildung und -förderung haben wir früh die politischen Grundlagen gelegt und in die Qualifizierung von Fachkräften investiert“, sagte Heiligenstadt. Dabei gelte das den Handlungsempfehlungen Sprachbildung und -förderung zugrunde gelegte Bildungsverständnis nicht nur für den Elementarbereich. „Wir setzen auf durchgängige Konzepte, beginnend in Krippe, über Kindergarten, Grundschule bis hin in den Bereich der Sekundarstufe I“ sagte die Kultusministerin. DamitSprachbildung systematisch und zielgerichtet erfolgen könne, arbeiteten die verschiedenen Bildungseinrichtungen eng zusammen, um den Entwicklungsstand zu erfassen und gegebenenfalls Fördermaßnahmen aufeinander abzustimmen.