Minister Olaf Lies: „Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen ist ein Baustein zur Fachkräftesicherung“. Im Rahmen des vom Land anerkannten Regionalen Fachkräftebündnisses Nordwest unterstützt das Land ein Pilotprojekt, das verschiedene Instrumente der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen entwickelt und erprobt.
Das Pilotprojekt des Regionalen Fachkräftebündnisses Nordwest in Trägerschaft von „pro:connect“ – Integration durch Bildung und Arbeit e.V. läuft ab sofort über einen Zeitraum von zwei Jahren. Es wird im Landkreis Ammerland und der Stadt Oldenburg durchgeführt, ist aber auf die anderen Gebiete des Bündnisses Nordwest und darüber hinaus übertragbar. Das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr unterstützt das Projekt mit rund 150.000 Euro aus ESF-Mitteln.
Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Das Projekt entwickelt und erprobt Ansätze der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen wie z.B. Potenzialanalysen, Praktikumskonzepte oder Schulungen. Damit leistet es einen Beitrag zur Fachkräftesicherung und hilft uns bei der Bewältigung der Arbeitsmarktintegration der seit 2015 stark angestiegenen Anzahl von Flüchtlingen in Deutschland und Niedersachsen. Besonders zu begrüßen ist, dass die betrieblichen Perspektiven in diesem Projekt stark im Vordergrund stehen. Die Betriebe werden beispielsweise durch Mitarbeiterschulungen unterstützt. Für die Flüchtlinge sind etwa Berufsorientierungs- und –vorbereitungsmaßnahmen geplant.“
„Nur mit guten Fachkräften ist es möglich, den wirtschaftlichen Erfolg der Region zu sichern, mein Dank gilt dem Land für die finanzielle Unterstützung und dem Verein „pro:connect“ für die bisher schon geleistete gute Arbeit“, freut sich Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann. Ammerlands Landrat Jörg Bensberg betont: „Wir brauchen Zuwanderung in dieser Region, um zukunftsfähig zu bleiben und wir müssen die Potenziale, die darin liegen, gezielt fördern und nutzen.“ Landrat Bensberg weist zudem auf den Wandel des Arbeitsmarktes hin: „Die Befürchtung, dass Zuwanderer Einheimische vom Arbeitsmarkt verdrängen oder in ihrer großen Mehrheit dauerhaft in die Sozialsysteme immigrieren, ist schlicht Unsinn.“ Im Ammerland liege die Quote der sozialversicherungspflichtig beschäftigter Ausländer im Alter zwischen 15 und 65 Jahren mit einem Anteil von über 62 Prozent deutlich höher als bei der deutschen Bevölkerung mit 57 Prozent – und dies bei einer aktuellen Arbeitslosenquote von insgesamt 3,9 Prozent und einem stark wachsenden Fachkräftemangel.
Ein weiteres Ziel des Pilotprojektes ist es, mindestens 50 Unternehmen und ebenso viele Flüchtlinge zusammenzubringen und zu betreuen. Möglichst viele Flüchtlinge sollen durch die Maßnahme in ein Ausbildungsverhältnis oder ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis übernommen werden. Minister Olaf Lies: „Die Besetzung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen mit Flüchtlingen wird sich auch für die Unternehmen in Niedersachsen auszahlen.“
Das Land hatte im August vergangenen Jahres acht Regionale Fachkräftebündnisse anerkannt und ihnen jeweils ein Budget zugewiesen. Sie sollen die Fachkräfteversorgung verbessern und gleichzeitig die im Jahr 2014 ins Leben gerufene landesweite Fachkräfteinitiative Niedersachsen auf der regionalen Ebene verankern.
Weitere Informationen zu den Regionalen Fachkräftebündnissen (u.a. die Ansprechpartner) finden sich unter:
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