Zum Weltflüchtlingstag am morgigen 20. Juni erklärt die Niedersächsische Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe, Doris Schröder-Köpf:
„68,5 Millionen: So viele Menschen wie noch nie zuvor befanden sich Ende 2017 laut aktuellem Migrationsbericht des Weltflüchtlingshilfswerks auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung, Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen. Jeder 110. Mensch auf dieser Erde ist aus der Heimat geflohen, mehr als die Hälfte der Geflüchteten sind Kinder, die den Gefahren der Flucht besonders schutzlos ausgeliefert sind. Dabei sind es in überwältigender Mehrheit ärmere Länder, die Geflüchtete aufnehmen – nicht Europa!
Kein Mensch wird freiwillig zum Flüchtling und verlässt das Zuhause, die Familie, Freunde und Nachbarn aus freien Stücken. Diese Tatsachen helfen nicht nur gegen ‚gefühlte Wahrheiten‘ in unserer heute so hitzig geführten Debatte über Grenzsicherung, ‚illegale Einwanderung‘ oder ‚Asyltourismus‘ anzugehen. Sie sind auch ein weiterer Appell an die europäische Staatengemeinschaft, ihrer Verantwortung gegenüber schutzbedürftigen Menschen endlich gerecht zu werden. Asyl ist kein Gnadenakt, sondern eine völkerrechtliche Verpflichtung und ein elementarer Bestandteil unserer Demokratie“.
Hintergrund:
Am 4. Dezember 2000 erklärte die UN-Generalversammlung mit der Resolution 55/76 zum bevorstehenden 50. Jahrestag der Gründung des UNHCR (Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen) den 20. Juni zum Weltflüchtlingstag. Seit 2015 wird in der Bundesrepublik am gleichen Tag mit dem „Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung“ das Gedenken um das Schicksal der Vertriebenen erweitert.
Jährlich zum Weltflüchtlingstag veröffentlicht der UNHCR einen Migrationsbericht mit dem Titel „Global Trends“.