Deniz Kurku beim Fachtag zum Abbau von Vorurteilen: Begegnungen auf Augenhöhe sind der „Sauerstoff für eine vielfältige Gesellschaft“

Oftmals entstehen Konflikte im Stadtteil, in der Nachbarschaft oder im Dorf aufgrund gruppenbezogener Vorurteile. Wie diese durch Kontaktmaßnahmen verringert oder verhindert werden können, haben im Rahmen eines Modellprojekts verschiedene Akteure der Gemeinwesenarbeit in Niedersachsen erprobt und dabei methodische Erkenntnisse zutage gefördert. Evaluiert und begleitet wurde das Projekt von dem Forschungsinstitut proVal und der LAG Soziale Brennpunkte Niedersachsen e.V., den Rahmen und die Mittel dafür stellte das Landesprogramm für Demokratie und Menschenrechte (LPR) bereit.
Auf dem Fachtag in Hannover am 22.8.2023 wurden „Kontaktmaßnahmen zum Abbau von Vorurteilen in der Gemeinwesenarbeit“ vorgestellt und Faktoren für deren Gelingen aufgezeigt. In seinem Eröffnungsvortrag ordnete Deniz Kurku die Bedeutung von Vorurteilen und deren Abbau für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. Vor dem Hintergrund, dass die AfD und andere rechtsextreme Kräfte versuchen, fremdenfeindliche und rassistische Ressentiments gesellschaftsfähig zu machen, stellte Deniz Kurku fest: „Jeder Mensch ist in gewisser Weise mit Vorurteilten behaftet. Leider führen diese allzu oft zu sozialer Ausgrenzung und Ungerechtigkeit, hemmen die Integration und Teilhabe und schüren Feindseligkeit und Konflikte. Dann sind sie pures Gift für eine offene Gesellschaft, zu der wir Demokratinnen und Demokraten uns in Niedersachsen bekennen.“ Demgegenüber seien zwischenmenschliche Begegnungen, wie es wissenschaftlich immer wieder belegt worden ist, von größter Bedeutung, um Vorurteilen auch präventiv zu begegnen. Das Modellprojekt sei auch deshalb so wichtig, um die Erfahrungen und Ressourcen der Gemeinwesenarbeit für die Vorurteilsprävention weiter nutzbar zu machen. „Wir sollten die institutionalisierte Begegnungsarbeit in Niedersachsen auf breiter Fläche ausbauen“, so der Landesbeauftragte.
Eine der wesentlichen Erkenntnisse der eintägigen Veranstaltung ist die, dass Begegnungen allein nicht zwangsläufig zum Vorurteilsabbau führen, sondern bestimmte Schlüsselbedingungen erfüllen müssen. Zudem bedarf es einer gründlichen Planung, konzeptionellen Vorarbeit und kreativer Umsetzungsideen, um erfolgversprechende Kontaktmaßnahmen durchzuführen. Siehe hierzu ausführlicher die Tagungsdokumentation auf der Projekt-Webseite unter: Die ausführliche Tagungsdokumentation gibt es auf der Projekt-Webseite.
LAG Soziale Brennpunkte e.V.: https://www.lag-nds.de/
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