Auftakt der Heimatstubentour: Zu Gast bei der Löwenberger Heimatstube in Ronnenberg

Deniz Kurku, der als Landesbeauftragte für Migration und Teilhabe auch zuständig für die Spätaussiedlerinnen, Spätaussiedler und Heimatvertriebene ist, hat seine „Heimatstuben-Tour“ begonnen, bei der er einige der bestehenden Heimatstuben in Niedersachsen besuchen wird, um mit den engagierten Menschen vor Ort zu sprechen, die sich für den Erhalt des Kulturgutes einsetzen und sich einen persönlichen Eindruck der einzigartigen Sammlungen zu machen. Heimatstuben sind kleine Sammlungs- und Begegnungsstätten der Vertriebenen und Aussiedler, meist mit thematischen Bezug zu den Herkunftsgebieten.

Den Auftakt zur Heimatstubentour machte Deniz Kurku am 6. November 2023 in der Löwenberger Heimatstube in Ronnenberg bei Hannover. Empfangen wurde Herr Kurku von Henning Wätjen, dem Vorsitzenden des Heimatbundes, Eckhard Scholz seinem Stellvertreter und Bernhard Seifert dem Schriftführer. Zunächst erfolgte ein Austausch über die Situation vor Ort und die Hintergründe der Heimatstube. 1954 übernahm der Landkreis Hannover eine Patenschaft für den Löwenberger Kreis. Eine Heimatstube war viele Jahre im Kreishaus der Region Hannover untergebracht, bis der Löwenberger Heimatbund neue spendenfinanzierte Räumlichkeiten finden musste und mit der Sammlung nach Ronnenberg umzog. Dabei wurden auch die Schwierigkeiten deutlich, die Räumlichkeiten weiter finanzieren zu können und genug engagierte Menschen zu finden, die sich weiter für den Erhalt der Heimatstube einsetzen. Auch wenn sie gerne eine Möglichkeit des Fortbestandes gefunden hätten, musste den Schwierigkeiten begegnet werden. Aus diesem Grund wurde vom Heimatbund beschlossen, den Bestand der Heimatstube dem schlesischen Museum zu Görlitz zu schenken. Das schlesische Museum kann wiederum diese Gegenstände in Kooperation mit anderen Städten auf Anforderung zu Präsentationen ausleihen. Derzeit gibt es Gespräche mit der Gemeinde Löwenberg, wo ein großes Interesse am Erhalt der Sammlung besteht und eine Möglichkeit gefunden werden soll, diese der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

 

Herr Wätjen, Herr Scholz und Herr Seifert nahmen sich im Anschluss an das Gespräch viel Zeit, Deniz Kurku die eindrucksvolle Sammlung und die vielen Schätze zu zeigen und zu erläutern. Dabei wiesen sie auch auf den bemerkenswerten bereits digitalisierten Bestand hin. Der Erhalt dieses wertvollen Kulturgutes ist dem langjährigen Engagement des Heimatbundes zu verdanken. Dessen Mitglieder haben sich immer dafür eingesetzt, dass Menschen mit gemeinsamer Erfahrung an Flucht und Vertreibung aus der Heimat einen gemeinsamen Ort des Erinnerns haben oder Schulklassen die Möglichkeit eines Besuches erhalten. Deniz Kurku bedankt sich ganz herzlich für den spannenden Einblick und die ehrliche Schilderung der Situation vor Ort. Auch wenn es bedauerlich ist, dass eine Fortführung der Heimatstube in dieser Form nicht möglich scheint, so ist mit der Übergabe des Bestandes und dessen Erhalt in Löwenberg eine gute Lösung in Sicht.

 

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