Auf Einladung von Dr. Gisela Borchers, Leiterin der Arbeitsgemeinschaft Vertriebene der Oldenburgischen Landschaft, besuchte Deniz Kurku die Geschäftsstelle des Regionalverbandes. Nach einem herzlichen Empfang durch dessen Präsidenten Prof. Dr. Uwe Meiners nahm der Landesbeauftragte an einer Sitzung der Arbeitsgemeinschaft Vertriebene teil.
In einem intensiven Austausch berichtete Deniz Kurku den Mitgliedern aus seinem Aufgabenbereich als Landesbeauftragter für Migration und Teilhabe. Als solcher vertritt er nicht zuletzt auch die Interessen der Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler sowie der Heimatvertriebenen. Er zeigte sich beeindruckt vom Engagement der Arbeitsgemeinschaft, die Wirkung der deutschen Heimatvertriebenen aufzuarbeiten. Die aktuell erschienene Publikation „Lebensbilder – Biografien deutscher Vertriebener im Oldenburger Land“ ist ein Zeugnis dieser wichtigen und unersetzbaren Kultur- und Gedenkarbeit.
Die Arbeitsgemeinschaft setzt sich zudem dafür ein, ostdeutsche Heimatsammlungen im Oldenburger Land aufzuarbeiten, um sie zu außerschulischen Lernorten für die gesamte Gesellschaft zu gestalten. Deniz Kurku berichtete hierzu von Eindrücken seiner niedersachsenweiten „Heimatstuben-Tour“. Akteurinnen und Akteure vor Ort wählten unterschiedlichste Modelle zum Erhalt dieses kulturellen Erbes der Vertriebenen: gemeinsame Initiativen mit der Kommune, Integration in lokale oder regionale Museen oder auch die Kooperation mit den östlichen Herkunftsregionen.
Über Bezüge und Vergleiche zu aktuellen Flucht- und Migrationsbewegungen bieten Heimatsammlungen das große Potenzial, jungen Menschen die schrecklichen Folgen von Flucht und Vertreibung damals wie heute zu vermitteln und auch eine Auseinandersetzung mit den vielen Aspekten deutscher Flucht- und Vertreibungsgeschichte zu ermöglichen. „Gleichzeitig gilt es auch die Geschichten des Ankommens zu erzählen und zu würdigen. Denn genau das verbindet die Vertriebenen und zugewanderten Menschen allgemein, die Deutschland maßgeblich mitgestaltet und aufgebaut haben“, so Kurku.
Foto: Jörgen Welp, Oldenburgische Landschaft